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Nach der Niederlage der sächsischen Truppen im Krieg von 1866 an der Seite Österreichs trat das Königreich Sachsen dem Norddeutschen Bund bei und formierte in diesem mit seinen Truppen ein eigenes Armeekorps (das XII).

Die Infanterie Sachsens bestand zur Zeit der Reorganisation im Jahre 1867 aus acht Regimentern der Linieninfanterie.

Organisation der Sächsischen Infanterie

Aus den alten sächsischen Infanterie-Bataillonen wurden im Rahmen der Reorganisation des Jahres 1867 aus den 12 Kompanien von zwei Bataillonen ein neues Infanterie-Regiment zu drei Bataillonen mit je vier Kompanien gebildet. Die neuen Regimenter erhielten neben der Bezeichnung eine von der Preußischen Armee bekannten Nummerierung, beginnend mit der Ziffer 100. Die folgende Tabelle listet die Regimenter mit ihren Bezeichnungen im Jahre 1870 inklusive Chef und Kommandeur sowie die Herkunftsbataillone der "alten" Armee von 1866.

Regimentsbezeichnung 1870 gebildet aus Chef 1870 Kommandeur 1870
1. (Leib-) Grenadier-Regiment Nr. 100 13. und 14. Bataillon König von Sachsen von Rex
2. Grenadier-Regiment Nr. 101 König Wilhelm von Preußen 15. und 16. Bataillon König Wilhelm I. von Preußen von Seydlitz-Gerstenberg
3. Infanterie-Regiment Kronprinz Nr. 102 1. und 2. Bataillon Kronprinz Albert von Sachsen von Sandersleben
4. Infanterie-Regiment Nr. 103 3. und 4. Bataillon - Dietrich
5. Infanterie-Regiment Prinz Friedrich August Nr. 104 5. und 6. Bataillon - von Elterlein
6. Infanterie-Regiment Nr. 105 7. und 8. Bataillon - von Tettau
7. Infanterie-Regiment Prinz Georg Nr. 106 9. und 10. Bataillon Prinz Georg von Sachsen von Abendroth
8. Infanterie-Regiment Nr. 107 11. und 12. Bataillon - von Schweinitz

 

Ein Infanterie-Regiment hatte den folgenden Etat:

Zusammen mit 48 Spielleuten und 18 Sanitätssoldaten hatte jedes Infanterie-Regiment einen Sollstand von 1.666 Mann.


Uniformierung der Mannschaften

Kopfbedeckung

Sächsischer Infanteriehelm M67
Infanteriehelm M67

Die Sächsische Infanterie übernahm mit der Reorganisation der Armee von 1867 den preußischen Infanteriehelm M67. Als besondere Auszeichnung hatte der Helm einen achtzackigen Messingstern, auf dem das weißmetallene, gekrönte Wappen des Sächsischen Königshauses inmitten eines Lorbeerkranzes aufgebracht war.

Vorgeschrieben war die Befestigung der grün-weiß-grünen Landeskokarde auf der linken Seite unter der Schraube des. Schuppenriemens.